Frau ist über Baby gebeugt und legt ihre Hand auf dessen Bauch

Laktobazillen, Bifidobakterien, Prä- und Probiotika: Welche Darmbakterien machen was im Baby-Darm?

04.08.2024

In den ersten drei Lebensjahren bildet sich das Darmmikrobiom bei Kindern aus. Laktobazillen, Bifidobakterien, Prä- und Probiotika: Was genau hat es mit Darmbakterien im Baby-Darm auf sich?

Ein Kind braucht Energie, um zu wachsen und sich zu entwickeln – und das gilt auch für eine gesunde Darmflora. Beim Thema Darmbakterien und Baby stoßen Eltern auf eine Vielzahl an wissenschaftlichen klingenden Begriffen wie Laktobazillen, Bifidobakterien, Prä- und Probiotika und die riesige Anzahl von ca. 100 Billionen Mikroorgansimen im menschlichen Mikrobiom. All das kann sich herausfordernd anhören, doch für stillende Mütter ist in den ersten Monaten alles rund um Babys Darmbakterien tatsächlich ganz einfach: Muttermilch enthält eben alles, was ein Baby braucht, das betrifft natürlich auch die Darmbakterien.

Muttermilch: Alles für Babys Darmbakterien

Wie raffiniert Muttermilch aufgebaut ist, zeigt sich schon daran, dass sie nicht nur die wichtigen Milchsäurebakterien Laktobazillen und Bifidobakterien enthält, sondern auch Galaktooligosaccharide, also Mehrfachzucker. Bifidobakterien und Lactobazillen besitzen viele gesundheitsfördernde Eigenschaften – sie sind die sogenannten „guten“ oder „nützlichen“ Bakterien, die unerlässlich für die wertvolle Vielfalt unseres Mikrobioms (auch: Darmflora) sind.

Was an der Muttermilch nun in diesem Zusammenhang so clever ist: Die Lieblingsnahrung dieser für den Baby-Darm so wichtigen Bakterien bilden die Galaktooligosaccharide, die gleich mit enthalten sind.

Präbiotisches Futter für die Darmbakterien

Galaktooligosaccharide sind sogenannte Präbiotika. Unser Verdauungssystem kann sie nicht verarbeiten, daher gelangen sie quasi unversehrt in den Dickdarm, wo sie den gesundheitlich nützlichen Bakterien als Futter dienen. Für die Babydarmbakterien noch unerheblich, aber für die spätere Ernährung wichtig: auch Ballaststoffe haben eine präbiotische Wirkung. Empfehlenswert sind also Lebensmittel wie u.a. Gerste, Haferflocken, Beeren oder auch Linsen, Karotten oder Brokkoli. Also alles Dinge, die erst nach und nach ins Kinder-Bäuchlein geraten, zunächst über die Beikost, und im weiteren Verlauf, bis sich das Mikrobiom des Babys aufgebaut hat, dann je nach Geschmack und Verträglichkeit. Denn gerade bei ballaststoffreicher Ernährung muss der Kinder-Darm erst mal üben, bis er die wertvolle Kost verwerten kann – Begleiterscheinung wie Blähungen sind da keine Seltenheit.

Probiotische Helferlein im Baby-Darm

Bifidobakterien und Laktobazillen sind die bekanntesten und wichtigsten Probiotika. Diese Big Player sind das A und O für eine ausgeglichene Darmflora, und sind, neben lebensnotwendigen Funktionen wie Verdauung und Training des Immunsystems, noch an einer Vielzahl weiterer Prozesse im Körper beteiligt.

Probiotische Bakterien gelangen an ihren Bestimmungsort im Baby-Darm, weil sie eine ganz bestimmte Eigenschaft haben: Sie kommen durch die Magen-Darm-Passage ohne durch die Magensäure unbrauchbar gemacht zu werden – so wie andere Bakterienstämme. Probiotika kommen vor allem in Lebensmitteln wie Joghurt, Buttermilch, Käse und allgemein fermentiertem Gemüse vor. Sie können auch durch Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

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