Blähungen loswerden: Alles über Darmwinde und Tipps für ein ausgeglichenes Bauchgefühl
Wenn sich die Luft im Bauch ihren Weg über den Darm nach draußen sucht, kann das schon mal unangenehm sein. Die gute Nachricht: Darmwinde sind ganz normal – sie sind ein natürlicher Vorgang unseres Körpers, der am Tag rund 10- bis 20-mal „Dampf“ ablassen muss. Dennoch: Blähungen können manchmal den Alltag ganz schön auf den Kopf stellen. Was lässt sich also dagegen tun?
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Blähungen – so entstehen sie
Kurz gesagt: Blähungen – auch Flatulenzen genannt – entstehen immer dann, wenn sich zu viel Gase in unseren Verdauungsorganen ansammeln. Doch wie kommt es dazu? Zum einen gelangt beim Herunterschlucken – sei es Speichel oder Nahrung – auch immer ein bisschen Luft in den Körper. Diese kann dann durch Aufstoßen entweichen oder aber auch weiter zum Darm wandern. Gerade bei großem Hunger oder Durst kommt es schon mal vor, dass wir zu hastig essen oder trinken – und damit auch überdurchschnittlich viel Luft schlucken.
Doch nicht nur von „außen“ kann Luft in unseren Körper gelangen: Beim Verdauungsvorgang entstehen nämlich ebenfalls Gase. Stauen sich diese im Darm an, bläht sich der Bauch auf und es kommt zu Blähungen. Diese sind im Normalfall tatsächlich geruchslos. Wenn unsere Darmbakterien jedoch viele ballaststoff- und schwefelhaltige Lebensmittel zerlegen müssen, können die Blähungen schonmal unangenehm riechen.
Luftige Angelegenheit: Tipps, um Blähungen loszuwerden
Auch wenn jeder gelegentlich mal mit Darmwinden zu tun hat – sie müssen uns nicht durch den Tag begleiten. Denn: Es gibt einige hilfreiche Tipps, um Blähungen loszuwerden.
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Wohltuende Wärme
Bei Blähungen greifen wir fast schon intuitiv zur Wärmeflasche oder zum Kirschkernkissen. Die Wärme entspannt den Bauch und kann Verkrampfungen lösen. Auch ein warmes Bad kann bei Blähungen besonders wohltuend sein. -
Wertvolle Kräuterkraft
Die Natur hat so einiges zu bieten, um Blähungen loszuwerden. So zählen vor allem Kräuter wie Fenchel, Anis oder Kümmel zu den beliebten Hausmitteln bei Flatulenzen. Wer diese in Form eines heißen Tees genießt, kann außerdem noch von dessen angenehmer Wärme profitieren
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Sanfte Bauchmassage
Eine Massage? Das hört sich gut an, oder? Sie trägt nicht nur zur Entspannung bei, sondern lässt bei Blähungen auch die Luft im Bauch schneller entweichen. Dafür einfach vom rechten Unterbauch ausgehend im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel massieren – also ganz sanft mit den Fingerspitzen in den Bauch drücken. -
Aktiv werden
Auch wenn man sich mit Blähungen eigentlich so gar nicht nach Bewegung sehnt – ein kurzer Spaziergang oder eine Runde Yoga sorgen dafür, dass die Gase zügiger ausgeschieden werden. -
Entspannungstechniken
Stress kann unseren Magen schnell zum Rumoren bringen. Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung sind dann nicht nur eine Wohltat für den Geist, sondern auch für den Blähbauch -
Schnelle Hilfe aus der Apotheke
Auch Präparate mit Simeticon wie z.B. Veglastin® Blähungen Kautabletten können Linderung bieten. Diese wirken schnell und sorgen dafür, dass eingeschlossene Luft im Bauch auf natürlichem Weg entweichen kann
Blähungen: Das sind die Ursachen
Bauchgrummeln, die Hose spannt und die Körpermitte schmerzt – wenn sich Blähungen ankündigen, stellt sich schnell die Frage: Woher kommen sie? Waren es die rohen Zwiebeln im Salat oder vielleicht der Joghurt heute Morgen? Blähende Lebensmittel oder Unverträglichkeiten können eine von vielen Ursachen für Blähungen sein. Um Darmwinde langfristig loszuwerden, ist es daher besonders wichtig, deren Auslöser zu kennen.
Blähende Lebensmittel
Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchte – die Klassiker unter den blähenden Lebensmitteln haben bei vielen schon den Bauch zum Rumoren gebracht. Grund dafür sind die darin enthaltenen Ballaststoffe. Diese sind für unsere Verdauung eigentlich ziemlich hilfreich: Sie sorgen für ein erhöhtes Stuhlvolumen, regen die Darmtätigkeit an und dienen als „Futter“ für die nützlichen Bakterien unserer Darmflora. Doch beim Zersetzen von ballaststoffreichen Lebensmitteln neigen die Verdauungsorgane zur Gasbildung. Die gute Nachricht: Unser Darm kann sich an die wertvollen Quellstoffe gewöhnen. Deshalb Ballaststoffe am besten langsam in den eigenen Speiseplan integrieren – und zu Beginn auf stark blähende Lebensmittel verzichten, wie z.B.:
- Verschiedenes Kohlgemüse
- Hülsenfrüchte
- Trockenobst
- Lauch- und Zwiebelgemüse
- Bananen
- Feigen
Unverträglichkeiten
Bei manchen ist es der Milchzucker, bei anderen sorgt der Fruchtzucker für Beschwerden: Blähungen können auch ein erstes Anzeichen für Unverträglichkeiten sein. Denn bei einer Intoleranz fehlt es dem Körper an den nötigen Enzymen oder Transportproteinen, um bestimmte Bestandteile von Nahrungsmitteln richtig zu verdauen oder zu verarbeiten. Die Folge: Diese Stoffe können dann „ungestört“ in den Dickdarm weiterwandern, wo sie Probleme verursachen können – unter anderem auch Blähungen.
Psychische Ursachen
Redewendungen wie „Das schlägt mir auf den Magen“ oder „Schmetterlinge im Bauch haben“ zeigen, wie eng unsere Psyche und unsere Körpermitte eigentlich zusammenhängen. Insbesondere Stress und Angst kann sich dann in unserer Magengegend bemerkbar machen. Der Grund dafür liegt in der Evolution: Stehen wir einer belastenden Situation gegenüber, schüttet unser Körper Stresshormone aus. Unser Nervensystem schaltete dann in den „Überlebensmodus“ um, damit wir die Herausforderung konzentriert und leistungsstark bewältigen können. Unser Körper konzentriert sich dann nur noch auf die Prozesse, auf die es ankommt – die Verdauung gehört da leider nicht dazu. Daher gilt auch Stress als häufige Ursache für Blähungen.
Lebensabschnitt
Tatsächlich gibt es Phasen in unserem Leben, in denen wir besonders zur Luft im Bauch neigen können:
- Bei Babys: Gerade in den ersten drei Lebensmonaten sind Blähungen bei Babys keine Seltenheit, da sich ihr Verdauungssystem erst noch vollständig entwickeln muss.
- Während des weiblichen Zyklus: Innerhalb des weiblichen Zyklus kann es ebenfalls vermehrt zu Blähungen kommen. Vor allem in der zweiten Hälfte des Zyklus, wenn der Körper das Hormon Progesteron ausschüttet. Dies ist dafür verantwortlich, dass sich die Muskulatur entspannt – so auch der Darm. Der Verdauungsprozess verlangsamt sich und es werden vermehrt Gase gebildet.
- In der Schwangerschaft: Auch bei Blähungen in der Schwangerschaft gilt Progesteron als Auslöser. Seine muskelentspannende Wirkung sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter besser ausdehnen kann und schafft ausreichend Platz für das Baby.
- Während der Wechseljahre: Progesteron kann auch in den Wechseljahren zu Blähungen führen. Gleichzeitig sinkt die Produktion der Östrogene, die das Stresshormon Cortisol regulieren. Der erhöhte Cortisolspiegel kann sich dann negativ auf die Verdauung auswirken.
- Im Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft der Organe immer mehr ab – auch die Darmtätigkeit verlangsamt sich. Der Speisebrei bleibt dann zu lange in den Verdauungsorganen, sodass sich vermehrt Gase bilden.
Gestörte Darmflora
In unserem Darm leben rund hundert Billionen Bakterien aus verschiedenen Stämmen, die gemeinsam unsere Darmflora – auch Mikrobiom genannt – bilden. Die Zusammensetzung dieser besonderen Mitbewohner ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Gerät diese jedoch aus dem Gleichgewicht, weil sich beispielsweise zu viele „schlechte Bakterien“ ansiedeln, hat das Folgen – vor allem für die Verdauung. So können z.B. gasbildende Bakterien Überhand nehmen oder Nahrungsbestandteile nicht mehr richtig zersetzt werden, weil bestimmte Bakterien fehlen. All das kann dann zu Blähungen führen.
Medikamente
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann Blähungen zur Folge haben. Gerade Antibiotika sind dafür bekannt, unsere Darmflora aus dem Gleichgewicht zu bringen, wodurch sich die Gasbildung im Verdauungstrakt erhöht. Aber auch entzündungshemmende Medikamente können die Ursache für Blähungen sein. Wer auf Nummer sicher gehen will: Ein Blick in den Beipackzettel zeigt, ob das eingenommene Medikament gegebenenfalls der Auslöser der Flatulenzen sein kann.
Magen-Darm-Erkrankungen
Blähungen können auch ein Symptom verschiedenster Magen-Darm-Erkrankungen sein. Vor allem das sogenannte Reizdarmsyndrom gilt als häufige Ursache für Flatulenzen. Dabei ist die Darmfunktion gestört, was auch die Darmbewegung und Nahrungsverwertung negativ beeinflusst.
Mehr als „nur“ Luft im Bauch: Symptome bei Blähungen
Fast jeder war schon mal von Blähungen betroffen – und fast jeder kennt somit das wohl eindeutigste Indiz dafür: Darmwinde. Ebenfalls typisch ist natürlich der aufgeblähte Bauch, aber auch krampfartige Bauchschmerzen oder ein Rumoren im Unterbauch. Tatsächlich können bei Blähungen jedoch noch weitere Symptome auftreten, wie Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl oder Übelkeit.
Blähungen: Wann der Weg zum Arzt sinnvoll ist
Blähungen können zwar unangenehm sein und man möchte sie am liebsten schnellstmöglich wieder loswerden – in der Regel sind Flatulenzen jedoch harmlos. Ein Arztbesuch ist dann ratsam, wenn die Darmwinde von weiteren Beschwerden wie z.B. Erbrechen, dauerhaften Bauschmerzen oder Veränderungen im Stuhlgang begleitet werden. Auch wenn die Blähungen über einen längeren Zeitraum anhalten, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen.