Mutter werden: Hilfe, den Job schaffe ich nicht!
Autorin und Mama-Bloggerin Nina Massek erzählt von ihren Erfahrungen und gibt Tipps für frischgebackene Mütter.
Ich weiß noch genau, was ich am ersten Tag zu Hause mit Kind dachte. "Warum um alles in der Welt habe ich mir eingebildet, für diesen Job geeignet zu sein? Kann ich bitte eine Mütter-Ausbildung im Schnelldurchlauf machen?"
In meinen Armen lag ein schreiendes kleines Bündel, mein Sohn. Ich hatte ihn gestillt, gewickelt, endlos herumgetragen. Was war nur los? Warum schrie er so? Warum ließ er sich nicht in sein Bettchen legen?
Nicht nur einmal sagte ich meiner Hebamme damals: "Ich kann das alles nicht" (und wünschte mir insgeheim, eine gute Fee würde einfach alles übernehmen). Neben der andauernden Erschöpfung und dem Babygebrüll war dieses Gefühl der Überforderung das Schlimmste für mich. Hatte ich nicht bisher alles ganz gut geschafft im Leben? Studium, erfolgreich im Beruf, einen tollen Mann gefunden. Warum war das Muttersein so schwer für mich?
Mit dem Tag der Geburt unseres Sohnes änderte sich auf einen Schlag alles. Die Freundinnen von früher gingen weiterhin aus, nur ohne mich. Meinen Job machte jetzt jemand anderes, noch dazu ganz gut. Plötzlich saß man zu Hause und die Tage zogen sich wie Kaugummi. "Was habe ich heute eigentlich geschafft?", das fragte ich mich täglich. Eine junge Mutter muss das alles einordnen und verarbeiten lernen, das ist emotional anstrengend und herausfordernd.
Allen jungen Müttern möchte ich deshalb gerne mit auf den Weg geben: Du machst alles richtig und irgendwann wird es klappen. Das Gefühl der Überforderung wird sich legen, und du wirst schon bald mit deinem glücklichen Baby unterwegs sein, an alle Windeln und Ersatzklamotten gedacht und auch noch selbst geduscht haben und denken: "Wahnsinn, ich kann das ja doch, Mutter sein."
Natürlich, die erste Zeit mit Baby ist nicht einfach. Gerade wenn es mit den Blähungen beim Baby losgeht, ist eine Mutter zusätzlich verunsichert. Leider weinen Kinder in dieser Phase verunsichert. Leider weinen Kinder in dieser Phase mehr als gewöhnlich und man merkt ihnen ihren Schmerz förmlich an. Das ist völlig normal, aber für Eltern schwer zu ertragen. Woher kommen die Schmerzen? Habe ich als stillende Mutter etwas Falsches gegessen? Wie kann ich meinem Kind helfen? Welche Massagetechniken, Tragegriffe oder Medikamente können Linderung schaffen? Tatsächlich gibt es hier auch für den Papa einiges, das man tun kann, um durch die anstrengende Zeit der sogenannten Dreimonatskoliken zu kommen. Irgendwann ist diese Phase tatsächlich vorbei und man hat sein glückliches Baby wieder.
Aber man kann es sich von Anfang an einfacher machen - indem man um Unterstützung bittet und sie auch einfordert.
Diese sechs Dinge haben mir am Anfang geholfen, mich in der Mutterrolle zurecht zu finden:
- Versuche möglichst bald nach der Geburt, Struktur in den Tag zu bekommen. Und wenn es nur die Kinderwagenausfahrt einmal oder zweimal am Tag ist.
- Selfcare: Wenn du dich selbst vernachlässigst, ist keinem damit gedient. Dusche, mache eine Mini-Yoga-Einheit oder scrolle durch Instagram – was immer du gerne magst. 10 Minuten gehen immer.
- Versuche von Anfang an, auch wenn es nur kurz ist, Zeit alleine zu verbringen. Einsame "Ausflüge" in die Drogerie waren wie kleine Wellness-Urlaube für mich! Später kannst du dann auch mal alleine oder mit einer Freundin in den Urlaub fahren, denn alle sind ja schon daran gewöhnt!
- Such dir ein paar Babykurse. Ich weiß wirklich nicht, ob meine Tochter so gut malen kann, weil ich mit ihr im PEKIP war – aber ich habe dort Mütter kennengelernt, mit denen ich heute noch immer befreundet bin. Außerdem ist das ein fester "Termin", du musst also auch mal raus aus dem Haus und der Jogginghose.
- Vermeide Besserwisser und Einmischer in deinem Leben. Du wirst, glaube mir, viele davon treffen, gerade wenn dein Kind noch jünger ist. Es gibt immer Leute, die ungefragt ihre Meinung sagen. Deshalb: Lege dir eine gute Antwort zurecht und wehre dich!
- Höre auf dich selbst. Ich habe wirklich 346 Erziehungsratgeber gelesen – und mache immer noch Fehler, aber auch vieles richtig.
- DU bist die beste Mutter und Expertin für DEIN Kind. Lass dir das von niemandem ausreden!
Heute sind meine Kinder 13 und 9 Jahre alt und oft denke ich: "Du hast das doch eigentlich echt ganz gut gemacht." All die durchwachten Nächte, all die Unsicherheiten, all die Mühe haben sich gelohnt. Ich genieße das Leben mit diesen wunderbaren jungen Menschen, denen ich das Leben schenken durfte, so sehr. Oft muss ich schmunzeln, wenn ich an meine anfänglichen Gefühle und Ängste als junge Mutter zurückdenke. Doch heute kann ich sagen: Ich fühle mich sehr geeignet für diesen Job!
Und das Wichtigste zum Schluss: Man darf sich als Mutter oft mal selbst auf die Schulter klopfen. Sonst tut es nämlich keiner!
Nina Massek
Nina ist Mutter von zwei Kindern, Bloggerin und Autorin.
Seit acht Jahren teilt sie auf ihrem Blog humorvolle und ehrliche Geschichten aus ihrem Familienalltag.
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